Die FÜNF HÖFE, im Eigentum der Union Investment und der Hypo-Vereinsbank, sind ein einmaliges und vielfältiges Ensemble im Herzen von München. Katja Köpf, Centermanagerin der FÜNF HÖFE, erklärt das besondere Konzept: „Wir sind kein klassisches Einkaufscenter, wir sagen lieber CityQuartier, weil dieser Zusammenschluss aus Architektur, Kunst, Einzelhandel, Arztpraxen, Büros und Wohnungen ziemlich einmalig ist.“ Ist das eine Blaupause für die Zukunft der Innenstädte? Schon vor seiner vollständigen Eröffnung 2003 konnte das Quartier einen sagenhaften Vorvermietungsstand von 96 Prozent der Ladenlokale vermelden. Und auch heute schließt Katja Köpf am liebsten Zehnjahresverträge ab, „weil wir den Kund:innen Verlässlichkeit bieten wollen. Hier gibt es keine Pop-up-Shops und keinen schnellen Wechsel. Wir leben von hoher Kund:innenbindung“, sagt die Managerin. Und hat Erfolg mit dem Konzept, das auf exklusive Geschäfte, Design und Fachberatung setzt.
Vielfalt leben
Wenn heute über die Zukunft des Warenhauses spekuliert wird und Riesenleerstand inmitten der Städte droht, wenn Expert:innen für Einzelhandel mehr Events, personalisierte Ansprache, besondere Erlebnisse und natürlich auch besondere gastronomische Impulse fordern, dann haben die FÜNF HÖFE das eigentlich schon immer vorgelebt. War das jetzt einfach Glück oder eine geniale Strategie? „Eine geniale Strategie natürlich“, lacht Katja Köpf. „Aber es gehört auch immer ein Teil Glück dazu, ob es auch wirklich angenommen wird.“ Von den 65 Händler:innen und Gastronom:innen jedenfalls sind die meisten seit zwei Jahrzehnten dabei. Dazu zählen Flagshipstores bekannter Unternehmen, die unbedingt nach München wollten und dazu dezidiert die FÜNF HÖFE aussuchten, ebenso wie Bars und Cafés, die es nur hier gibt. Das Quartier hat einen ganz eigenen Charme. „Wir sind eine Gemeinschaft und leben wie in einer großen Familie. Jeder kennt jeden“, sagt die Centermanagerin. Nicht unbedeutend für den Erfolg der FÜNF HÖFE ist auch ihre Größe. Nicht zu klein, nicht zu weitläufig. Vor allem aber: bunt gemischt und auf einer Ebene. Hier könne niemand verlorengehen, sagt Katja Köpf. „Es ist auch nicht verschachtelt oder nur mit Rolltreppen erreichbar, sondern angenehm übersichtlich.“
Gestaltung erleben
„Glitzerkabinett“ nannte die „Süddeutsche Zeitung“ einmal das Ensemble zwischen Maffeiund Theatinerstraße. Tatsächlich leuchtet das Quartier im Herzen der Stadt nicht nur bei Nacht. Hier wurde Shopping schon inszeniert, als die wenigsten noch an eine Konkurrenz durch Internet und Lieferservices dachten. Die FÜNF HÖFE verbinden minimalistische Gestaltung mit opulenter Prachtentfaltung. Durch die verschiedenen Atmosphären der Höfe und Passagen wandelt sich das Ensemble auf Schritt und Tritt. Der abgeschiedene Amirahof mit seiner Baumgruppe steht im Kontrast zum belebten Viscardihof, kleine Gassen wechseln mit breiten Passagen. Die beinahe 100 Meter lange Salvatorpassage, grünes Zentrum der FÜNF HÖFE, bringt mit ihren natürlichen Hängenden Gärten das Gefühl von oben und unten, Natur und Architektur gekonnt in die Schwebe, während der Viscardihof Zuschauer:innen und Flaneur:innen lockt. Suggestiv führt sein spitzer Eingang hinein in die Passagenwelt der FÜNF HÖFE. Im Fünfeckhof selbst schwebt die große „Sphere“, eine zehn Tonnen schwere Kugel aus Edelstahlgeflecht von Ólafur Elíasson. Denn Kunst gehört hier einfach mit dazu. Welches Einkaufscenter kann das schon von sich behaupten? Zumal mit der Kunsthalle obendrein ein veritables Ausstellungshaus lockt, das mit seinen Themen den feinen Grat zwischen Geheimtipp, internationalem Publikumsmagneten und Blockbuster immer wieder neu bespielt. Auch Exklusivität gehört in den FÜNF HÖFEN mit zum Inventar. Katja Köpf zählt auf: „Shoppingerlebnis mit allen Sinnen, individuelle Betreuung und Stylingberatung in den Stores, Kooperationen mit den umliegenden Hotels und ganz viel Service – das unterscheidet uns schließlich vom Onlinehandel.“ Doch auch hier kommt es auf die Dosis an. Und die Tonalität. „Je außergewöhnlicher ich ein Erlebnis gestalte, das ich zu Hause in der Form einfach nicht kreieren kann, desto mehr binde ich Kund:innen und mache Lust und Laune auf mehr“, sagt die Quartiersmanagerin. „Dazu zählen unsere regelmäßigen Open-Piano-Tage oder Tangoabende ebenso wie Aktionen zum Filmfest München oder unsere Kooperation mit der Bayerischen Staatsoper – und natürlich der Selfiepoint mit Engelsflügeln zur Weihnachtszeit.“ Immer geht es um „Spannungsmomente“. Die einzig privat bespielbare Plaza der Stadt weiß offenbar, was von ihr erwartet wird. Nicht zu vergessen die wechselnden Ausstellungen wie der aktuelle Publikumsmagnet „Viktor&Rolf Fashion Statements“ in der international renommierten Kunsthalle München.
Natur genießen
Die Hängenden Gärten sind zu einem ikonischen Bild der FÜNF HÖFE geworden. „Unsere Pflanzen in der Passage springen sofort ins Auge, sie sind sehr präsent, und wir bringen den Naturaspekt auch immer wieder in unsere Aktionen ein“, sagt Katja Köpf. Das war überdeutlich in der Partnerschaft der FÜNF HÖFE mit dem münchenweiten „Flower Power Festival“ 2023, initiiert von der Kunsthalle mit ihrer Ausstellung „Flowers Forever“ und zieht sich weiter über begrünte Innenhöfe und bepflanzte Dachterrassen. „Eine weitere Besonderheit“, ergänzt Katja Köpf: „Die meisten Center sind nur zu den Geschäftszeiten zugänglich, bei uns ist das anders: Wo vor 20 Jahren noch ein geschlossenes Banken-Ensemble war, sind unsere Durchgangspassagen heute 24/7 geöffnet und werden von vielen Münchnern ganz selbstverständlich auf ihren täglichen Wegen durch die Innenstadt genutzt.“ Und so bindet sich das Myzel der Passagen und Höfe ungezwungen ein in das Netz der Stadt. Um dorthin zu gelangen, nutzen mehr und mehr Menschen U-Bahn, Trambahn und Busse. Katja Köpf: „Es gibt natürlich immer noch die, die keine Tüten schleppen wollen und mit dem Auto fahren. Aber überwiegend werden öffentliche Verkehrsmittel genutzt – und im Sommer das Fahrrad.“ In 20 Jahren haben sich in den FÜNF HÖFEN Kultur und Kommerz, Leben und Lifestyle zu einer besonderen Erlebniswelt zusammengefunden. Fotokunst auf dem Boden und Konzepttexte an den Wänden konkurrieren mit den Claims der Labels, brechen und bestätigen sie wechselnd. Und über allem thront die Architektur des Schweizer Duos Jacques Herzog und Pierre de Meuron und führt gekonnt Regie. Oder ist es vielleicht doch die Schumann’s Tagesbar mit ihren Gästen?